Kobudo

Der Begriff Kobudo wird allgemein für die vor einigen hundert Jahren auf Okinawa entwickelten Waffenkampfsysteme mit mittelalterlichen Waffen und verschiedenen Arbeitsgeräten verwendet. Im DAV steht Kobudo für die Kampfkunst mit Waffen ohne Einschränkung ihrer Herkunft.
Zu den bei uns unterrichteten Waffenarten gehören u.a.:

Unterrichtet werden verschiedene Katas sowie Selbstverteidigungstechniken.

Arnis Stock

Die Bezeichnung Arnis (Philippinische Stockkampfkunst) kommt von arnés (span. = Harnisch, Schutz, Rüstung). Die älteste Form des Stockkampfes (Tjakalele) wurde 200 Jahre vor Chr. durch malaiische Stämme auf den Philippinen verbreitet und gilt als die Urform des Kali (Handtechniken). Erster geschichtlich bekannter Großmeister und Freiheitskämpfer gegen die Spanier wurde im 15 Jh. Häuptling Lapu-Lapu. Im 16 Jh. galt es als Sport der Könige und Edelleute (Radschahs). Der älteste Arnisclub der Philippinen besteht seit 1932 (Doce Pares Club) und wurde nach den 12 Händen (Doce) der 6 Begründer benannt.In der Besatzungszeit 15 – 16 Jh. durch die Spanier wurde Escrima (espada y daga), was übersetzt Schwert- und Dolchtechniken heißt, bekannt. Die wohl bekannteste Art unserer Zeit ist das Modern Arnis mit ihren Begründern Remy + Ernesto Presas und Gründer der IAF (Internationale Arnis Federation).

Bei uns trainiert werden Schlag- und Wirbeltechniken mit Stock, Hand, Hebeltechniken, Würfe, Entwaffnung mit und ohne Stock und Katas. Auch der Einsatz von Alltagsgegenständen, wie z.B. Bleistift, Zeitung und Regenschirm wird trainiert. Der Arnisstock (Rattan = Schilfpalmengewächs) eignet sich besonders, da er aus stabilen und doch biegsamen, aber nicht spröden Fasern besteht. Auch das Einüben von Techniken mit historischen Waffen, wie dem Kris (Flammschwert), Kampilan (gerades Schwert mit spitzer Verlängerung) und Bolo (Art Machete) sind im Trainingsprogramm enthalten. 

  • Arnis = Philippinische Stockkampfkunst
  • Kali = Handtechniken
  • Escrima = Kunst der Schwert- und Dolchtechniken

Bo

Der Bo ist eine Kobudo – Waffe, die ihren Ursprung in den asiatischen Ländern (überwiegend China) hat. Getarnt als Hirten- oder Wanderstab war diese eine optimale Selbstverteidigungswaffe gegen Angreifer aller Art. Bevorzugt wurde diese Waffe überwiegend von der unteren Bevölkerungsschicht und den Bauern, da die Herstellung des Bo schlicht war. Die Länge des Bo beträgt 180 – 215 cm, sein Durchmesser etwa 3 cm, das Material ist ursprünglich Holz.Gesamtausbildung in Technik, SV und Formen.

Hanbo

Der Hanbo (japanisch Sanshakubo) ist eine Stockwaffe mit einer Länge von 90 bis 100 cm und einem Durchmesser von ca. 3 cm. Er ist eine Defensiv-Waffe mit der Angriffe meist kreisförmig abgeleitet werden, lässt sich aber auch für Stoß- und Schlagtechniken, Hebel-, Transport und Festlegetechniken sowie Techniken auf Schmerzpunkte verwenden. Der bekannteste Lehrer der japanischen Methode, an der auch wir uns bei der  Handhabung des Hanbo orientieren, war Großmeister Masaaki Hatsumi (geb. 1931 in Japan).

Viele Hanbo-Techniken lassen sich zudem auch gut mit einem Stock/Spazierstock oder einem Selbstverteidigungsschirm ausführen so dass diese auch tatsächlich gut in der Praxis zur Selbstverteidigung anwendbar sind.

Messer

Mit dem Messer trainieren wir Techniken verschiedenen Ursprungs, wie z.B.:
  • Philippinische Techniken (Arnis und Escrima Bereich)
  • Japanische Techniken (Samurai-Waffen)
  • Ausbildung in div. Messerformen in SV.

Tonfa

Das Tonfa hat sich aus einem Arbeitsgerät entwickelt, das ursprünglich zum Bewegen eines Mühlsteins verwendet wurde. Dazu wurde die lange Seite in den Mühlstein gesteckt und mit dem Griff der Mühlstein bewegt. Da die Anwendung des Tonfas als Arbeitsgerät weit verbreitet war, ist eine exakte Zuordnung zu einem Ursprungsland nicht möglich. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Ursprünge in China liegen, wo das Tonfa weit verbreitet war und auch als „eisernes Lineal“ bezeichnet wurde.

Das Tonfa eignet sich als Sportwaffe und für berufliche Zwecke (zum Schutz für Sicherheitskräfte). Weitergehende Infos zum Tonfa und seiner Verwendung findest du im Buch „Tonfa… vom Kobudo zur modernen Waffe“.

Tonfa Ausbildungsprogramm

Der Deutsche Asien Kampfsport Verband übernimmt in Deutschland das Tonfa Ausbildungsprogramm in Zusammenarbeit und gegenseitiger Anerkennung von derzeit acht Internationalen Sportverbänden. Die Ausbildung ist offen für alle Sportler, die Interesse an dieser vielseitigen asiatischen Tonfa – Holzwaffe besitzen. Sie besteht aus traditionellen und modernen Ausbildungseinheiten, realistisch und auf derzeitige Anforderungen abgestimmt.

Das Ausbildungsprogramm unterteilt sich in drei Klassen in denen international anerkannte Trainer Fachlizenzen für Sicherheitskräfte, Polizei + Budosportler erworben werden können. Es ist erforderlich, die Ausbildung für alle drei Lizenzklassen der Reihe nach zu durchlaufen, um eine Tonfa – Trainerfachlizenz zu erhalten.

C – Klasse
Einführungslehrgang, Grundausbildung in allen Bereichen
B – Klasse
Übungsleiterlehrgang, Spezialausbildung
A – Klasse
Trainerausbildung, Realistische Trainerschulung
Al – Klasse
Landestrainer (Fachtrainer)